Umstiegserfahrungen nach 300 tkm E93 auf 4er Gran Coupe

Ich fahre das 4er GC als 428i mit der ZF-Automatik neben dem Cayman regelmäßig, mitterlerweile insgesamt schon sicher ein paar 1000km Gesamtfahrleistung. Aus meiner Sicht ist das ein tolles Auto, nur eindeutig die falsche Wahl für das beschriebene Ehepaar. Zum Fahrgefühl eines Cabrios gesellen sich grundsätzlich noch ganz andere Dinge als Fahrwerk, Motor, etc. ... das ist vom Fahrerlebnis nunmal was anderes als eine Limousine. Dass ein Auto mit Diesel aus Prinzip seine Sache recht emotionslos verrichtet liegt in der Natur der Sache ... als Handschalter obendrauf ohnehin grenzwertig und zeugt wohl von einer gewissen Ahnungslosigkeit.

Das 4er GC ist der eindeutig schönere 3er, sieht mit Sportpaket und 20-Zoll für eine 4-türige Limousine super aus und hat aufgrund der Heckklappe einen Praxisnutzen der mich immer wieder staunen lässt.
Wie schon beschrieben hat die Enttäuschung wohl weniger etwas mit dem Auto an sich zu tun, sondern eher damit dass da bzgl. der eigenen Bedürfnisse völlig danebengehauen wurde.

Ich fahre den BMW oftmals direkt nach dem Cayman, und dass das Auto ein komplett unsportliches Schiff ist stimmt so nicht. Der will einfach kein Sportler sein, sondern wie der Name bereits impliziert ein etwas sportlicherer, trotzdem komfortabler Gleiter (das Ding wiegt irgendwo zwischen 1600-1700 kg!). Ich bin jedenfalls vom Komfort in Verbindung mit der Automatik immer wieder begeistert, fährt sich für ein Auto dieser Klasse sehr gediegen.
Beim Motor scheiden sich die Geister, in der Familie ersetzt der 428i einen e92 330i. Da ich gegen Turbomotoren keine generelle Abneigung hege empfinde ich das Auto in Kombination mit der Automatik als passend motorisiert. Hochemotional ists aber natürlich nicht, auch wenn der Druck und die Beschleunigung in Summe paßt.

Ob sich das 4er Coupe anders fährt weiß ich nicht, jedoch zeigen allein bestimmte Fahrdynamikwerte dass das GC der gemütlichere von beiden ist.
 
So unterschiedlich sind die Eindrücke, den letzten e92 m3 mit EDC Fahrwerk den ich fahren konnte kam mir auch sehr weich vor, im Vergleich zum M4 mit Competition eine ganz andere Welt. Selbst auf der härtesten edc Stufe des e92 war der noch deutlich weicher als der f82 in comfort.

Siehst, das bockharte FWK des F80 gerade im Vergleich zum M392 war für mich (auch) ein Grund den nicht zu nehmen. Für topfebene Straßen perfekt, Straßenlage dann auch oberhammer und besser als beim Alteisen. Nur hat das Alteisen einen erheblich höheren Restkomfort, gerade auf schlechten Straßen und liegt trotzdem in Kurven nicht ganz schlecht. Für ein reines Spaßgerät ist das FWK des F80 ohne Diskussion klar besser, aber wenn etwas Alltag dazu kommt finde ICH persönlich das des M392 harmonischer. Hatte mich etwas "erstaunt" wie sehr der F80 in Richtung Rennstrecke getrimmt wurde.
So unterschiedlich sind die Sichtweisen:zwinker:
 
Danke für das den Stationärbetrieb beschreibende Diagramm. Man sieht schön den nutzbaren Drehzahlbereich von rund 1500 U/min.

Nach dem Drehmomentdiagramm zu urteilen solle es aber nicht all zu schwer sein, den Biturbo druck zu geben und den richtigen Gang händisch einzulegen.

BMW-B47-Biturbo-Diesel-224-PS-Drehmoment-Leistungs-Diagramm-548x750.jpg
 
Siehst, das bockharte FWK des F80 gerade im Vergleich zum M392 war für mich (auch) ein Grund den nicht zu nehmen. Für topfebene Straßen perfekt, Straßenlage dann auch oberhammer und besser als beim Alteisen. Nur hat das Alteisen einen erheblich höheren Restkomfort, gerade auf schlechten Straßen und liegt trotzdem in Kurven nicht ganz schlecht. Für ein reines Spaßgerät ist das FWK des F80 ohne Diskussion klar besser, aber wenn etwas Alltag dazu kommt finde ICH persönlich das des M392 harmonischer. Hatte mich etwas "erstaunt" wie sehr der F80 in Richtung Rennstrecke getrimmt wurde.
So unterschiedlich sind die Sichtweisen:zwinker:

:confusednew:
Ich find das FW vom F80 CP sogar mit 20 Zoll vollkommen alltagstauglich... So scheiden sich die Geister...
 
Danke für das den Stationärbetrieb beschreibende Diagramm. Man sieht schön den nutzbaren Drehzahlbereich von rund 1500 U/min.
Naja, das Drehmomentmaximum, von 450NM liegt von 1.500-3.000 U/min an.
300NM liegen eigentlich ab 1.100 U/min wie immer an.
400NM von 1.200 U/min bis 3.800 U/min. In dem Bereich sollte der Motor doch entspannt zu bewegen sein.
 
Ich bin damals kurz vor der Ablösung auch noch einen 325iA E93 ein Wochenende gefahren, (anno 2013) und die damals schon veraltete Sechsgangautomatik in Zusammenhang mit dem lendenschwachen N53 und dem hohen Gewicht des Wagens haben mir nicht gerade die Freudentränen ins Gesicht getrieben. Unter einem Fahrfreude spendenden BMW stelle ich mir was anderes vor, was Agileres, Leichteres, Soundstärkeres. Man neigt eben doch zur Verklärung des Vergangenen. Vor allem, wenn man sich geschlagene 10 Jahre auf ein Fahrzeug eingeschossen hat.

Was die Lenkungen betrifft: F3x und auch F1x haben/hatten mitunter eine seltsame Mittellage, die einen unsteten Geradeauslauf verursacht. Das liegt wohl daran, dass die Lenkung in der Mittelstellung die Unterstüzung abschaltet und erst wieder aufwacht, wenn gelenkt wird. Dieses Phänomen tritt aber nicht bei allen Modellen auf, ist scheinbar auch ein bisschen motorabhängig. Bei kleinen Motoren ist es stärker zu bemerken als bei größeren Motoren. Im deutschen Premium-Trio sehe ich aber Audi in der Lenkung hinten (zu stark unterstützt, zu synthetisches Lenkgefühl), BMW ist je nach Modell und Konfiguration ok bis gut. Mercedes hat in den letzten Jahren einen irren Sprung gemacht. Aber man kann das nicht pauschalisieren, letztlich hängt auch vieles an der gefahrenen Rad-Reifenkombination usw.

Das Gefühl der servofreien Lenkung eines E30 wird es nie wieder in einem Großserienneuwagen geben. Dazu sind mittlerweile die Räder zu breit und die Autos insgesamt zu schwer. Kein Kunde würde heute die kraftraubende Kurbelei in engen Rangiersituationen hinnehmen. Bin neulich mal einen 1990er Golf II ohne Servo gefahren, da wurde mir wieder klar, was man heute für ein Weichei ist, zumindest was das Lenken eines Autos angeht.
 
Nen servofreier e30 ist auch scheiße.

Ich bin meinen ne Weile mal ohne Servo gefahren, weil die Lenkung undicht war. Das geht gar nicht.
Es ist aber ein meilenweiter Unterschied, ob ich eine moderne elektronische habe oder eine Servo aus dem e30 oder e36.
Die Lenkübersetzung beim e30 ist eigentlich Mist, weil die wie bei einem LKW ist. Meiner hat die Servo vom e36 drin. Das ist nahezu perfekt.
 
Ein Auto mit defekter Lenkunterstützung fährt sich aber nochmal anders als ein Auto, das nie eine Servo hatte.

Ich hab mal versucht, einen S 500 (W222) mit ausgefallener Lenkunterstützung zu fahren. Das ist quasi unmöglich, da muss man reißen wie ein Irrer.

P.S.: Ich bin zwei Jahre im Alltag (ca. 50 tkm) einen E30 ohne Servo gefahren.
 
Ich bin damals kurz vor der Ablösung auch noch einen 325iA E93 ein Wochenende gefahren, (anno 2013) und die damals schon veraltete Sechsgangautomatik in Zusammenhang mit dem lendenschwachen N53 und dem hohen Gewicht des Wagens haben mir nicht gerade die Freudentränen ins Gesicht getrieben. Unter einem Fahrfreude spendenden BMW stelle ich mir was anderes vor, was Agileres, Leichteres, Soundstärkeres. Man neigt eben doch zur Verklärung des Vergangenen. Vor allem, wenn man sich geschlagene 10 Jahre auf ein Fahrzeug eingeschossen hat.
Ich hatte einen der ersten 325i E92 (noch der 2.5l N52) mal übers Wochenende, der war ganz i.O im "leichteren" Coupe.
 
Naja, das Drehmomentmaximum, von 450NM liegt von 1.500-3.000 U/min an.
300NM liegen eigentlich ab 1.100 U/min wie immer an.
400NM von 1.200 U/min bis 3.800 U/min. In dem Bereich sollte der Motor doch entspannt zu bewegen sein.

Das ist ein stationäres Leistungsdiagramm. In der Realität auf der Straße hat der vor allem in den unteren Gängen keine 400NM bei 1200.

Fahren wird das natürlich trotzdem OK, aber mit Automatik eben soooo viel besser. Um 60 zu fahren, wird man da sicher in den 4. oder 5. Gang schalten. Man hat also 3-4 Schaltvorgänge (ohne Überspringen), um dorthin zu kommen. Da kann man beim Diesel leider nicht wirklich vom Genuss des Handschaltens sprechen. Ein Diesel kann nix ausser entspannt fahren und dazu gehört vor allem in der Leistungsklasse meiner Meinung nach - und damit stehe ich sicher nicht alleine da - eine Automatik.

Geschmäcker sind verschieden, aber im vorliegenden Fall sehe ich eine klare Fehlkonfiguration und ggf. Versagen beim Verkäufer, sofern überhaupt einer involviert war.
 
Was die Lenkungen betrifft: F3x und auch F1x haben/hatten mitunter eine seltsame Mittellage, die einen unsteten Geradeauslauf verursacht. Das liegt wohl daran, dass die Lenkung in der Mittelstellung die Unterstüzung abschaltet und erst wieder aufwacht, wenn gelenkt wird. Dieses Phänomen tritt aber nicht bei allen Modellen auf, ist scheinbar auch ein bisschen motorabhängig. Bei kleinen Motoren ist es stärker zu bemerken als bei größeren Motoren. Im deutschen Premium-Trio sehe ich aber Audi in der Lenkung hinten (zu stark unterstützt, zu synthetisches Lenkgefühl), BMW ist je nach Modell und Konfiguration ok bis gut. Mercedes hat in den letzten Jahren einen irren Sprung gemacht. Aber man kann das nicht pauschalisieren, letztlich hängt auch vieles an der gefahrenen Rad-Reifenkombination usw.

Jede mir bekannte EPS schaltet beim Geradeauslauf die Unterstützung ab. Wenn man auf der Autobahn fährt über 60-70 und nur leichte Kurven fährt, fährt man in der Regel komplett ohne Lenkunterstützung.
 
Ich fand Papas Handschalter-Diesel immer ganz cool. Hatte man wenigstens was zu tun. Jetzt mit ZF-Automatik die reinste Katastrophe. Viel zu viele Gänge und macht nicht, was man will. :irre:
 
Ich fand Papas Handschalter-Diesel immer ganz cool. Hatte man wenigstens was zu tun. Jetzt mit ZF-Automatik die reinste Katastrophe. Viel zu viele Gänge und macht nicht, was man will. :irre:
Interessante Individualerfahrung. Bei uns klappts super im 120d. Ist auch nur die normale Automatik mit den 8 Gängen und es kommt nie im entferntesten der Bedarf auf, selbst eingreifen zu wollen. Wird bei jedem aber bisschen anders sein.
 
Ich habe auch absichtlich nach einem 320d Handschalter gesucht da mir die Automatik zu unharmonisch erscheint. Mein ex 330d E90 war auch ein Handschalter. War sehr cool zu fahren :coolnew:
 
Fand die die 8G Automatik im 420d wunderbar. Und dabei wars nicht mal die Sportautomatik, welche wohl noch nen Ticken besser funktioniert.
 
Ganz schlimm finde ich diese unrealistischen Lenkungen die im Stand leicht gehen und beim Fahren schwergängiger. Also komplett Fernab von Physik. Das geht einfach nicht mit meinem Kopf in Einklang. Für Leute ohne Ahnung aber sicher Top.
 
Warum in alles in der Welt nimmt man einen Diesel und dann noch nicht das Einstiegsmodell als Handschalter?
Verstehe ich auch nicht.

Daher ist es mir unbegreiflich, dass die aktuellen 3er/4er so ein schlechtes Lenkgefühl haben. Sie könnten es eigentlich.
Kann ich nicht bestätigen.

Das 4er GC ist der eindeutig schönere 3er, sieht mit Sportpaket und 20-Zoll für eine 4-türige Limousine super aus und hat aufgrund der Heckklappe einen Praxisnutzen der mich immer wieder staunen lässt.
Das 4er Gran Coupé ist vor allem die deutlich schwerere Limousine im Vergleich zum 3er. Der 440i ist bspw. 75kg schwerer als der 340i, bei der xDrive-Version sind es noch 70kg Differenz. Im übrigen bin ich auch kein Freund einer Heckklappe und bevorzuge einen klassischen Kofferraumdeckel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Arbeitskollege hat seiner Frau grad nen 420dA GC hingestellt, die sind komplett begeistert, kommen allerdings von nem Volvo V40 und wollten sich automäßig was gönnen.

Die Erfahrungen mit der schwammigen Lenkung im 318d E91 und F31 teile ich ebenso wie die Ansicht, dass Diesel nur mit Automatik angenehm zu fahren sind - ich musste die mit Handschaltung alle 2 Wochen von der Pfalz nach München hetzen, selbst auf der AB hat die Schaltung genervt. (Aber am schlimmsten sind die Sitze im E91 gewesen... :igitt:)
 
Ganz schlimm finde ich diese unrealistischen Lenkungen die im Stand leicht gehen und beim Fahren schwergängiger. Also komplett Fernab von Physik. Das geht einfach nicht mit meinem Kopf in Einklang. Für Leute ohne Ahnung aber sicher Top.
Das ist natürlich der Tatsache geschuldet, dass bei den aktuellen Lenkradgrößen und Lenkübersetzungen im Stand die 50kg Frau noch schlechter auf dem Parkplatz navigieren könnte als ohnehin schon der Fall ;).

Was du meinst sind aber sicherlich so Extremfälle wie diverse Fiats und Co, die im Stand quasi ohne nennenswertes Handmoment zu lenken sind und auf der Autobahn dann normal fahren.
 
Alles Sache der Gewöhnung. Die Lenkung in meinem 211er (hydraulisch) fand ich ganz furchtbar. Die Lenkung in meinem 212er hingegen fand ich toll (eine der ersten E-Lenkungen im Daimler!). Machte mir richtig Freude. Heute fahre ich immer noch E-Lenkung im 205er als AMG-Applikation mit relativ wenig Lenkunterstützung. Steige ich jetzt in ein Fahrzeug mit der E-Lenkung wie mein Ex-212er, bekomme ich iene Krise! Komme gar nicht damit klar, wie leichtgängig die ist und wie wenig Rückmeldung die bietet. Damals fand ich die - auch im Wettbewerbsvergleich (550i F10 / S6 4G) - ganz toll?!?

So schnell gewöhnt man sich an etwas. Also immer locker bleiben und nicht zu verbissen rangehen. An die Härte meiner C-Klasse habe ich mich auch gewöhnt - nur nicht an die beschissene Verarbeitung.
 
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