Mein Fazit zu der gesamten Debatte: Feste Schilder sind veraltet, also alle entfernen. Alle (!) Autobahnen grundsätzlich unbegrenzt. Flächendeckend Verkehrsleitsysteme installieren, die je nach Verkehrsaufkommen regeln: Ausgeschaltet, also offen, oder 160, 130, 100, 80, 60. Nachts um 3 wird es also nirgendwo eine Begrenzung geben, um 17 Uhr in der Rushhour aber schon an einigen Stellen, um den Verkehr gezielt zu steuern. Die Leitsysteme müssen also auch untereinander kommunizieren. Das ist 21. Jahrhundert und nicht so ein generell 120-Quatsch...
Intelligente Verkehrsleitsysteme, die sich quasi in Echtzeit auf gegebene Verkehrssituationen einstellen, sind das Non-Plus-Ultra zur Prävention von Staus und Unfällen! Feste Schilder oder ein generelles Tempolimit bringen gar nichts, aber ich führe die Diskussion nun auch schon seit vielen Jahren und immer wie die gleichen ermüdenden Argumente betreffend das Für und Wider vorzutragen, ist nervend.
Fakt ist, dass man durch ein Schild keinen einzigen Raser wird aufhalten können! Das sehen und hören wir täglich in den Nachrichten, es fahren ja sogar Leute mit 200 km/h durch Innenstädte und liefern sich Autorennen.
Im Übrigen: Die Leute, die es stört, dass auf den Autobahnen schnell(er) gefahren wird: Was hindert diese eigentlich daran, selbst nur 120 oder 130 km/h zu fahren, selbst da, wo man schneller dürfte? Ich habe die diesbezüglichen Argumente für ein Tempolimit nie richtig verstanden, es gibt doch keinen Zwang, 200 und mehr fahren zu müssen! Mir kann auch keiner erzählen, das ginge nicht, das ist völliger Quatsch: Wenn ich mit dem Fiesta auf der AB unterwegs bin (das kommt allerdings nicht so häufig vor, ist ja mein Stadtauto), lasse ich es bei 130 km/h bewenden und kann völlig entspannt LKWs und andere Verkehrsteilnehmer überholen. Wenn ich viel Zeit habe (auch das kommt allerdings nicht so häufig vor), fahre ich auch mit dem BMW nur 130 km/h und lasse ihn einfach rollen. Auch damit habe ich keinen Stress und werde auch nicht von anderen gestresst - mit einer Ausnahme: den verfluchten Mittelspurschleichern (MSS)! Die kriechen wirklich mitten auf den Autobahn mit 100-120 km/h, während rechts alles frei ist bzw. maximal am Horizont in 2 km Entfernung ein LKW zu sehen ist. Diese Leute sind das eigentliche Problem, die maßgeblich am oft stockenden Verkehr beteiligt sind. Eigentlich bräuchten wir mal ein neues Berufsbild, wie ich es einmal vor vielen Jahren im Playboy (der damals zu meiner Lektüre gehörte
) gelesen habe: den "Autobahnentzerrer" = Erfahrene Driver mit schnellen Autos, die solche Leute nötigten, den Weg frei zu machen oder sie von der Straße holten. OK, das ist SF, aber wer glaubt, unsere Autobahnprobleme mit unserer Verkehrsdichte (die es so bestenfalls noch in den Niederlanden gibt) ließen sich mit ein paar starren Schildchen beseitigen, hat keine Ahnung von dem, was er da fordert.