Hey Ora, hat zwar nicht direkt etwas mit dem Thread zu tun, aber was sagst du zu diesem Artikel (der nicht gerade an Kritik an Audi bzw. Piech geizt, aber zumindest so wirkt als wüsste da jemand wie das in den besten Zeiten unter Piech gelaufen ist):
http://classic.motor-kritik.de/classic/common/10121501.htm
Würde mich wirklich interessieren!
Servus,
den Artikel kenne ich natürlich, habe ich sogar selbst schon mehrfach an diverse Audi - Jünger versandt, einfach so aus Spass
Völlig ernsthaft:
ich halte ja jeden Audi mit > 4 Zylinder für eine Fehlkonstruktion (im Umkehrschluss aber auch jeden "echten" BMW oder Mercedes mit < 6 Zylinder auch...
)
Wieso ??
Man merkt jedem Audi halt immer noch die Geschichte an: BMW oder Mercedes Limousinen war schon sehr früh als Oberklassefahrzeuge mit entsprechendem Vielzylinder- Komfortantrieb als klassisches Standardantriebskonzept ausgelegt, d.h. Heckantrieb mit längs eingebautem Motor vorne der über bzw. sogar möglichst weit hinter der Vorderachse liegt.
Entsprechen findet auch in jedem "echten" BMW oder Daimler problemlos ein R6 oder V8 unter der Haube Platz, ohne dass die Achslastverteilung völlig aus dem Ruder läuft oder kein Mechaniker mehr irgendwas schrauben kann...
Die Situation bei Audi: hat ne ganz andere Geschichte. Die Fahrzeuggeschichte hat viel mehr den Ursprung in Klein- / Kompaktwagen mit kleinen Motoren und entsprechend kleinen Motorräumen (noch bis in die 60er Jahre wollte man die Audi Geschichte mit 2-Taktern weiterschreiben
); und schon früh setzte man dann auf das Konzept Frontantrieb mit quer eingebautem Motor im Gegensatz zur Oberklassekonkurrenz weltweit.
Nun, für diesen Entscheid ist Piech sicher nicht verantwortlich, aber die Folgen sehen wir noch heute bei Audi: Motoren, die viel zu weit vorne liegen, hohe Vorderachslasten, Motorräume die selbst bei einem V6 aus allen Nähten platzen (Schwager hatte den A4 2,5l V6 TDI; da musste zum Zahnriemenwechsel bei 120 tkm die komplette Front ab
) und teilweise fragwürdige Proportionen...
Um Audis Motorsport und Oberklasseambitionen zügig voranzutreiben hat Piech dann aber aus der Not heraus (= dass man keine anständigen Fahrzeuge / Fahrzeuglayouts für Oberklasse-Vielzylinderantriebe hatte) eine Alleinstellungsmerkmal entworfen, das die Konkurrenz zuerst im Motorsport und dann auf der Straße düpiert hat und Audi zu einer der erfolgreichsten Premiummarken weltweit werden ließ: den Allradantrieb / Quattro.
Also ja, der Quattro ist eigentlich nur eine Notlösung, ja, auch heute noch kämpft jeder Audi mit dem Fahrzeuglayout das für hohe Vorderachslasten sorgt; aber der Erfolg gibt recht, deshalb: so what.
Für Piech spricht es indes eher noch mehr so einem Krückenkonzept zu so rigorosem Erfolg zu verhelfen, war schon ein Visionär und einer der Köpfe die es ganz selten gibt; wir haben ja jede Menge Apple Jünger hier und Piech ist für mich das Steve Jobs Äquivalent der Automobilindustrie, mit allen Vor- und Nachteilen...