BMW 7er G70

Der Nacktmull im Darth-Vader-Kostüm :roflmao:

Kommentar: Quo vadis Autodesign? Innen Biedermeier, außen Großkotzigkeit

In der gegenwärtigen Fahrzeuggestaltung überkreuzen sich zwei scheinbar gegensätzliche Tendenzen: Rückzug und Aggression.
Lange habe ich gerätselt, warum Autos immer größer und schwerer werden. Praktische Gründe können es ja nicht sein. Der neue 7er-BMW hat mir nun endlich die Augen geöffnet: Irgendwo müssen die Designer ihre ganzen hypertrophen Schweller, Spoiler, Sicken und Hutzen ja schließlich unterbringen.

Jedes neue Modell noch etwas protziger und aggressiver zu machen, das ist offenbar die letzte Richtschnur einer ästhetisch vollkommen verwahrlosten Fahrzeugindustrie. Eleganz, Stil, Geschmack? Scheiß drauf. Wer Understatement will, soll halt Fahrrad fahren.

BMW: Der Nacktmull im Darth-Vader-Kostüm

Die Entwicklung des neuen 7er stelle ich mir ungefähr so vor: Als Erstes wurde per Umfrage ermittelt, ab welcher Größe die BMW-Niere als absolut grotesk und albern empfunden wird. Dann wurde diese Größe noch einmal verdoppelt und der Rest des Autos drumherum gebaut. Das Ergebnis sieht nun aus wie ein Nacktmull im Darth-Vader-Kostüm.

Optisch nicht ganz so bizarr geraten ist der neue Mercedes EQS-SUV. Hier offenbart sich die gestalterische Schmerzfreiheit vor allem an einer Zahl: Mit Vollausstattung reicht sein Gesamtgewicht nahe an die 3,5-Tonnen-Grenze heran.

Was sagt das über die Kunden aus? Offenbar ist solch ein Macho-Mobil für manchen die letzte Möglichkeit, öffentlich herauszuposaunen, was für ein cooler Macker er doch ist. Früher wurden zu diesem Zwecke auch gerne aufgeknöpfte Hemden, Goldkettchen, Zigarren und dicke Uhren bemüht, doch damit würde man sich heute eher lächerlich machen. (Merke: Das Statussymbol von heute ist die Peinlichkeit von morgen.)

Das Häusliche im Auto

Diese neue Großkotzigkeit überkreuzt sich mit einer scheinbar gegenläufigen Entwicklung: Dem Neo-Biedermeier. Damit sind keine zeitlos designten Sofas gemeint, sondern der Rückzug ins private, häusliche, lauschige.

So gibt es beispielsweise beim 7er-BMW auf Wunsch auch "Wolle von ökologisch gehaltenen Merino-Schafen, vegane Sitzbezüge und bunt hinterleuchtete Kristallglas-Imitationen auf den Konsolen", wie Spiegel Online schreibt. Und von der Decke lässt sich ein 31-Zoll-Bildschirm herunterfahren.

Noch unverhohlener biedermeiert sich das "Audi Urbansphere Concept" bei der Kundschaft an: Auf elektrisch einstellbaren Luxussesseln, die sich um bis zu 60 Grad nach hinten neigen lassen, können sich Insassen ein "Wohlfühlprogramm mit Meditationselementen" zufächeln lassen. Vermutlich, um den Stress durch Staus und Parkplatzsuche zu kompensieren, den sie durch ihre monströse Ego-Kapsel erst mitverursacht haben.

Je autonomer Autos werden, desto mehr wandeln sie sich von Fortbewegungsmitteln zu Exklaven des eigenen Wohnzimmers, zu mobilen Immobilien. Die böse Außenwelt mit Krieg, Klimawandel und Corona sperren diese Bollwerke der Biederkeit aus.

Der zentrale Unterschied zum historischen Biedermeier: Diese Neo-Biedermänner und -frauen zelebrieren ihren Rückzug ins Private offensiv in aller Öffentlichkeit, auf Straßen und Plätzen. Nach außen verbreiten ihre kuscheligen Kokons mit ihrer raubtierähnlichen Formensprache zwei widersprüchliche Botschaften: einerseits Einschüchterung und Dominanz, andererseits absolute Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt. Die aufgeblasene BMW-Niere kann man dabei durchaus als Chiffre für den ausgestreckten Mittelfinger sehen.

Quelle:

Was der Verfasser nicht realisiert hat: Das Auto wurde für Asien, insbesondere die Chinesen entwickelt. Dort will man noch mit seinem Reichtum protzen und angeben, es wird quasi von diesen Leuten erwartet. Wie wir wissen, halten die Asiaten nichts von Understatement, im Gegenteil. Dass dabei die - nach unseren Maßstäben - Grenzen des guten Geschmacks mit dem ganzen Blingbling überschritten werden, dürfte jeder wissen, der Asien von Russland aus jemals bereist hat. Da treffen Geschmackswelten aufeinander, die nicht kompatibel sind.

Vorbei die Zeiten, in denen BMW noch Wert darauf legte, dass der 7er die Zulassungszahlen der S-Klasse in Deutschland übertreffen musste, was erstmals mit dem E32 gelang.

Oder anders ausgedrückt: Die deutsche Firma BMW scheißt auf den deutschen Markt. Und sie sind nicht alleine. Ich wusste aber schon vor 20 Jahren, wohin uns die als Heilsbringer verkaufte Globalisierung führen wird: Das Ergebnis sehen wir heute. In Deutschland wird immer weniger produziert und wir haben uns von der halben Welt abhängig gemacht. Profitiert hat davon nur eine Minderheit, die sich unverhohlen die Taschen füllt, beim normalen Bürger kommt davon nichts an und Millionen von Menschen kämpfen täglich ums Überleben. Nicht in Afrika, bei uns!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich checke es einfach immer noch nicht, wie blöd die Hersteller sind.

Die sagen, für Asien Designt.

Warum liebt der Reismann einen BMW? Weil er nach der Tradion und Ansicht der Krautfresser Designt wurde. Für den Deutschen Markt zuerst.
Und genau diesen Kontrast zu den eigenen (Asiatischen) Autos, lieben doch die Asiaten.

Genau so wie man Italienische Autos, wegen dem Italienischem Design hier bei uns liebt. Genauso wie Aston und Rolls Royce typisch Britisch ist. Genau deswegen liebt man die Karren.
Zum einen sind die anders als das gewohnte Bild, und zum anderen ein Design mit Linien, die das Land des Herstellers wiedergeben.

Oder man stelle sich einen Deutschen Mann vor, der auf Afrikanerinen steht. Doch damit es ihm passt, lackiert er Sie einfach um, macht die Nase schmal etc.

Da würde sich jeder an den Kopf fassen.

Und genau das passiert hier im Autodesign.
BMW hat doch das Bimmerimage deswegen bekommen, weil es typische BMWs sind.



Kurzfristig mag dieser neue Ansatz funktionieren. Doch langfristig kann es ordentlich in die Hose gehen (Imageverlust). Und das zweite hoffe ich. Denn anders lernen die es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Nacktmull im Darth-Vader-Kostüm :roflmao:

Kommentar: Quo vadis Autodesign? Innen Biedermeier, außen Großkotzigkeit

In der gegenwärtigen Fahrzeuggestaltung überkreuzen sich zwei scheinbar gegensätzliche Tendenzen: Rückzug und Aggression.
Lange habe ich gerätselt, warum Autos immer größer und schwerer werden. Praktische Gründe können es ja nicht sein. Der neue 7er-BMW hat mir nun endlich die Augen geöffnet: Irgendwo müssen die Designer ihre ganzen hypertrophen Schweller, Spoiler, Sicken und Hutzen ja schließlich unterbringen.

Jedes neue Modell noch etwas protziger und aggressiver zu machen, das ist offenbar die letzte Richtschnur einer ästhetisch vollkommen verwahrlosten Fahrzeugindustrie. Eleganz, Stil, Geschmack? Scheiß drauf. Wer Understatement will, soll halt Fahrrad fahren.

BMW: Der Nacktmull im Darth-Vader-Kostüm

Die Entwicklung des neuen 7er stelle ich mir ungefähr so vor: Als Erstes wurde per Umfrage ermittelt, ab welcher Größe die BMW-Niere als absolut grotesk und albern empfunden wird. Dann wurde diese Größe noch einmal verdoppelt und der Rest des Autos drumherum gebaut. Das Ergebnis sieht nun aus wie ein Nacktmull im Darth-Vader-Kostüm.

Optisch nicht ganz so bizarr geraten ist der neue Mercedes EQS-SUV. Hier offenbart sich die gestalterische Schmerzfreiheit vor allem an einer Zahl: Mit Vollausstattung reicht sein Gesamtgewicht nahe an die 3,5-Tonnen-Grenze heran.

Was sagt das über die Kunden aus? Offenbar ist solch ein Macho-Mobil für manchen die letzte Möglichkeit, öffentlich herauszuposaunen, was für ein cooler Macker er doch ist. Früher wurden zu diesem Zwecke auch gerne aufgeknöpfte Hemden, Goldkettchen, Zigarren und dicke Uhren bemüht, doch damit würde man sich heute eher lächerlich machen. (Merke: Das Statussymbol von heute ist die Peinlichkeit von morgen.)

Das Häusliche im Auto

Diese neue Großkotzigkeit überkreuzt sich mit einer scheinbar gegenläufigen Entwicklung: Dem Neo-Biedermeier. Damit sind keine zeitlos designten Sofas gemeint, sondern der Rückzug ins private, häusliche, lauschige.

So gibt es beispielsweise beim 7er-BMW auf Wunsch auch "Wolle von ökologisch gehaltenen Merino-Schafen, vegane Sitzbezüge und bunt hinterleuchtete Kristallglas-Imitationen auf den Konsolen", wie Spiegel Online schreibt. Und von der Decke lässt sich ein 31-Zoll-Bildschirm herunterfahren.

Noch unverhohlener biedermeiert sich das "Audi Urbansphere Concept" bei der Kundschaft an: Auf elektrisch einstellbaren Luxussesseln, die sich um bis zu 60 Grad nach hinten neigen lassen, können sich Insassen ein "Wohlfühlprogramm mit Meditationselementen" zufächeln lassen. Vermutlich, um den Stress durch Staus und Parkplatzsuche zu kompensieren, den sie durch ihre monströse Ego-Kapsel erst mitverursacht haben.

Je autonomer Autos werden, desto mehr wandeln sie sich von Fortbewegungsmitteln zu Exklaven des eigenen Wohnzimmers, zu mobilen Immobilien. Die böse Außenwelt mit Krieg, Klimawandel und Corona sperren diese Bollwerke der Biederkeit aus.

Der zentrale Unterschied zum historischen Biedermeier: Diese Neo-Biedermänner und -frauen zelebrieren ihren Rückzug ins Private offensiv in aller Öffentlichkeit, auf Straßen und Plätzen. Nach außen verbreiten ihre kuscheligen Kokons mit ihrer raubtierähnlichen Formensprache zwei widersprüchliche Botschaften: einerseits Einschüchterung und Dominanz, andererseits absolute Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt. Die aufgeblasene BMW-Niere kann man dabei durchaus als Chiffre für den ausgestreckten Mittelfinger sehen.

Quelle:

......

Das schlimme ist: Bei solchen scheixx Karren werd selbst ich zum Autohasser, kann diese fetten Panzer wirklich nicht mehr sehen, bekomm da Brechreiz :helpnew:
 
Evtl Auch heute. Aber man hätte direkt zb zu Porsche „aufschauen“ müssen. Nicht so wie früher, wo ein 320i e30 schon besonders war.
 
Oder anders gesagt: In den heutigen Zeiten hätte ich als Kind niemals eine Begeisterung für Autos entwickelt.

Hängt auch ein wenig davon ab, was so in der Familie gefahren wird, insbesondere vom Vater. Ich war allerdings mit 15 auf (natürlich frisierte) Mofas/Mopeds fixiert, schwärmte auch immer von Motorrädern, musste ich haben. Als ich 18 war, war es soweit. Mein Vater meinte noch, solange ich zu Hause wohnen würde, käme ihm kein Motorrad ins Haus. Meine Antwort: Zu spät, schau mal in den Garagenhof. :roflmao:

Wenn der Vater heute Porsche fährt, dann färbt das jedenfalls unweigerlich auf die Kids ab! :zwinker:

Wenn nicht, macht der Vater was falsch.

Meine Tochter ist mit dem E38 groß geworden, ich habe ihn praktisch nur ein paar Monate nach ihrer Geburt gekauft. Sie findet ihn immer noch cool und macht natürlich mit 17 den Führerschein. Mit den ganzen FFF-Klimakids kann sie nichts anfangen, mit dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen schon. Aber ein altes Auto zu fahren, erfüllt ja per definitionem alle Kriterien des so häufig strapazierten Begriffs Nachhaltigkeit.
 
Aktuell habe ich den Eindruck das ein Führerschein und auch das eigene Auto nicht mehr so priorisieren werden.

Unsere Praktikanten haben alle keinen Führerschein und auch das Ziel Auto nicht vorhanden…


Grüße Lars
 
Aktuell habe ich den Eindruck das ein Führerschein und auch das eigene Auto nicht mehr so priorisieren werden.

Unsere Praktikanten haben alle keinen Führerschein und auch das Ziel Auto nicht vorhanden…

Klar, die Zeiten ändern sich. Allerdings hat das eigene Fahrzeug auf dem Land noch einen größeren Stellenwert. Meine Tochter braucht auch kein Moped/keinen Roller, wird überall hingefahren. In ihrem Alter war ich deutlich selbständiger, was die Mobilität anbelangt.

Den Stadtkindern kann man es aber nicht verdenken, zum Einen werden sie überall hingefahren und zum Anderen gibt es in den Städten einen halbwegs gut funktionierenden ÖPNV, wenn nicht schon irgendwelche Freunde ein Auto haben, mit denen man mitfährt. Und last but not least sind Autos im Unterhalt sooo billig auch nicht, der Führerschein kostet inzwischen Tausende von Euro und mit Parkplätzen sieht es vielerorts auch mau ist.
 
Wenns den Asiaten gefällt... Solang der nächste 5er da nicht mitzieht. Schade um den 7er. Ganz hinten im Hinterkopf spielt man immer mit dem Gedanken - holt man sich doch mal nen gebrauchten 7er zum Spottpreis. Aber das ist jetzt auch vorbei. Man wird zufriedener mit dem eigenen Auto.
 
Hier die geplanten Motorisierungen, teilweise nicht in Europa verfügbar:


Beim Diesel wird es wohl vorerst beim 740d (der in Wirklichkeit eher ein 730d ist) bleiben, überhaupt wurden die Spitzenleistungen gegenüber dem G11/G12 reduziert, das PS-Wettrüsten wurde also beendet, was ich persönlich für vernünftig halte, denn über 600 PS in einer Reiselimousine wie im letzten 760i sind ja wohl mehr als genug, kann man eh kaum noch nutzen, im Westen schon gar nicht, im Ausland generell nicht.

Es ist natürlich nicht ganz ausgeschlossen, dass später noch ein 750d nachgeschoben wird, aber im Moment findet man darüber nichts.
 
Es ist natürlich nicht ganz ausgeschlossen, dass später noch ein 750d nachgeschoben wird, aber im Moment findet man darüber nichts.
Der 50d wurde doch 2020 eingestellt - ohne Nachfolger. Daher ist es ziemlich sicher ausgeschlossen, dass ein 750d nachgeschoben wird.
 
Der 50d wurde doch 2020 eingestellt - ohne Nachfolger. Daher ist es ziemlich sicher ausgeschlossen, dass ein 750d nachgeschoben wird.

Ja der Bekannte 50d als Quadturbo schon. Ist ein tolles Triebwerk auch im 7er. Wäre ja mit der selben Ziffer noch eine weitere leistungsstufe im G70 möglich. Die 286PS in dem Schiff finde ich etwas ernüchternd. Dann muss der G11 erstmal bleiben
 
Wäre ja mit der selben Ziffer noch eine weitere leistungsstufe im G70 möglich.

Das meinte ich ja, nicht den "alten" 50d. Der Neue könnte auch 745d oder 760d heißen, wenn denn überhaupt noch ein Diesel nachkommt.

Die 286PS in dem Schiff finde ich etwas ernüchternd.

Aber nicht doch, mit E-Unterstützung sind es volle 300 und die machen den Wagen dann zur Rakete. :biggrin:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten