So. Der E30 hat nun TÜV mitsamt dem neuen Fahrwerk.
Der Einbau gestaltete sich sehr interessant. Als Vollaie habe ich mir die Unterstützung eines halblaien Kollegen gesucht und die Hinterachse hatten wir in etwa drei Stunden gepackt. Hier lief alles wie in Anleitungen und Videos beschrieben. Hinten habe ich zusätzlich noch die Auflagen vom Z3(?) verbaut. Zum Glück hatten wir die Hinterachse zuerst gemacht, weil der Wagen dann ein Jahr mit den Vorderhufen in der Luft stand...
An der Vorderachse lief die Demontage an der Beifahrerseite ebenfalls lehrbuchmäßig. Sämtliche Verbindungen lösten sich einfach, fast nur beim Ansetzen der Werkzeuge. Auf der Fahrerseite lief es dann etwas anders. Meinen Kugelgelenkabdrücker habe ich multipel zerstört. Zum einen das halbe obere Auge - hier hat sich der dünne Guß beim Auftreiben verbogen. Dann tat sich nix beim Drehen der Schraube, bis dann doch was passierte: ich drückte den Bolzen durch, der als Scharnier/Achse dient. Aber wer jetzt denke billig - ne, Gedore. Wurde aber als Garantiefall ersetzt.
Währenddessen in die LKW-Werkstatt, die mir problemlos ihren Abzieher übers WE ausgeliehen haben. Da steckte anstelle des scharnierenden Bolzens schon eine achter Schraube. Und ich jagte noch eine halbe Baumarktladung durch die Öse bis ich es wieder aufgab. Gut, eine Schlaggabel mußte her. Und siehe da, ein paar Tage und nur ein gutes Dutzend Schläge mit dem 2-Kilo-Fäustel später war das Federbein frei. Selbige Spa-Anwendung erhielt dann auch der Querlenkerhalter auf der Fahrerseite, während sich der auf der BF-Seite einfach runterziehen ließ.
Gute Seite, schlechte Seite dann auch entsprechend bei der (De-)Montage der Federbeine, auf der Fahrerseite habe ich natürlich auch so ein Kabelhalterung abgeschert. Gearbeitet wird ja generell mit Muskelkraft statt Preßluft. Für den Zusammenbau habe ich mir sogar so einen Proxxon-Nußkasten mit hohlen Nüssen besorgt, damit alles schön ordentlich läuft. Bei der drehmomentgerechten Montage wurde dann ein (Stahlwille-)Nußhalter abgedreht.
Die Hydrolager, die andere mit Hammerkraft vom Querlenkerzapfen treiben, wurden dann doch maschinell entfernt. Und ebenso habe ich die M3-E36-Lager einpressen lassen. Vorm Aufpressen der Lager auf den Zapfen lag ich dann dreimal unterm Auto und habe mir die Sache angeschaut, angehalten, kontrolliert – und sie dann doch verkehrt herum aufgedrückt. So, daß sie beim Befestigen an der Karosse auf die falsche Seite zeigen. Also wieder ein Rückschlag, noch mal externe Hilfe, wieder Zeit verloren.
Als ich die Dinger wiederhatte und zusammenpuzzlen wollte, merkte ich, daß meine Querlenker gar keine Halterungen für die Koppelstangen haben. Klar, die hatte ich ja bei den alten Querlenkern nicht abgebaut. Also wieder Pause, weil ich die ja erstmal bestellen musste. Die kamen schnell und dann ging es auch recht fix, den Rest zusammenzubauen.
Verbaut sind jetzt die Koni-Dämpfer mit roten Autotechnics-Federn, vorn 6, hinten 5 Windungen. Die Dämpfer vorn sind verstellbar, aber da habe ich bisher noch nix angepackt.
Das Fahrerlebnis ist aber trotz einiger steiferer Bauteile nicht wie erwartet. Ja, etwas weniger Seitenneigung in Kurven. Insgesamt etwas straffer, aber manche Unebenheiten werden ziemlich herb ins Auto reingebockt. Beim sportlichen Lenken ist immer noch deutlich spürbar, daß in den Lagern erstmal nach Halt gesucht werden muß, bevor sich der Wagen verbindlich abstützt. Hier hatte ich gegenüber dem 30 Jahre alten Originalfahrwerk eigentlich etwas mehr erwartet. Eine der nächsten Operationen werden also sicher Stabis sein...
Trotz der sehr langen Standzeit läuft der 320i ganz gut. Er startet etwas schlechter, weshalb Zündkerzen gemacht werden werden. Und der Faltenbalg vom Luftmassenmesser zur Drosselklappe ist an zwei Stellen durchlässig, wurde erstmal getaped bis Ersatz da ist.
Außerdem ein GROßES DANKESCHÖN an Mike, der mich hilfreich und schnell bei den Drumherum-Teilen unterstützt hat.
PS: Bilder kommen die Tage.