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Fahrbericht SEAT Leon ST 1.5 eTSI FR
Auf Grund eines Versicherungsschadens meines Cupra, durfte ich in den „Genuss“ eines aktuellen Leon ST mit FR Ausstattung kommen.
Aussendesign und Gefälligkeit:
Das neue Design des Leon als ST ist für mich von vorne ganz angenehm, Seite sehr lang, aber leider sehr hochbeinig, mit einem recht schicken Heck von hinten. Aber von schräg hinten ist es doch sehr gewöhnungsbedürftig wegen der zusätzlichen Spitze und dem darunter nochmals schrägen Ansatz und wirkt zudem extrem hochbeinig. Mag mir irgendwie nicht so recht gefallen. Habe es mal versucht zu fotografieren, ist aber wohl Geschmackssache. Und von schräg vorne sieht er fast aus wie ein flaches SUV was der steilen Nase geschuldet ist.
Was mir sehr gefällt, dass ist die Heckleuchte mit dem Band über die gesamte Klappe. Wirkt edel und modern. Ansonsten aus meiner Sicht ein sehr asiatisches Gesamtdesign für einen Spanier. Hätte den jetzt optisch eher bei Hyundai angesiedelt. Aber definitiv schöner als der Golf Variant, der wie ein fahrender Schuhkarton daher kommt. Subjektiv sieht auf dieser Basis der neue Octavia am schönsten aus.
Innenraum, Qualität und Platz:
Platz, Platz und nochmals Platz. Erstaunlich wie viel Raum der neue Leon hat. Mehr als der Octavia 3/5e, welchen ich ja vorher hatte. Wenngleich der Platz zwischen Scheitel und Dach etwas weniger ist als im Octavia. Dennoch, vorne hat man sich schnell zurecht gefunden und mit einer überschaubaren Gösse von 175cm ist man vorne sehr luftig unterwegs und sitzt auf bequemen aber seitenhaltstarken FR Sitzen. Allerdings sitzt man sehr hoch im Vergleich und eher auf als in dem Wagen. Ist gewöhnungsbedürftig.
Noch krasser ist es aber beim Platz im Fond. Die Beinfreiheit ist enorm und übertrifft die meines alten Octavia. Definitiv ein ordentlicher Sprung vom Leon ST 5f den ich aktuell fahre.
Die Verarbeitung ist okay und auf dem Niveau des Vorgängers. Sie passt zum Preis. Dank FR Ausstattung ist es schon sportlich schick im Innenraum. Dennoch ist hier viel Hartplastik, vor allem die aufgesetzten Bildschirme sehen aus wie Billigtablets.
Was ein NoGo ist, das ist das Infotainment und die absolut nicht haptische Bedienung. Es braucht Zeit die vielen Symbole und überfrachteten Displayanzeigen richtig zu nutzen. Man muss sich erst einmal im Stand mit den Menüs vertraut machen, da es zum Teil wenig intuitiv ist. Also aus meiner Sicht ein extremer Rückschritt. Vor allem so simple Sachen wie Klima oder Radio muss man immer separat und nur über das zum Teil wenig sensible Display steuern. Nur Temperatur oder Lautstärke haben Tastflächen ohne Feedback am unteren Bildschirmrand. Wenn man dann noch unebene Strassen hat, ist man verloren. Diese touch Entwicklung ist der absolut falsche Weg aus meiner Sicht.
Und was noch ein Graus ist, bei jedem Start muss man den verdammten Lane-Assist und Abstand-Regler deaktivieren. Ansonsten lenkt und bremst die Kiste immerzu von allein.
Ach ja, das schicke LED Leuchtenband im Innenraum ist sehr stylisch und hebt das Wohlfühlambiente sehr.
Zum Kofferraum sage ich nur so viel, er ist so gross wie im aktuellen Octavia und somit viel grösser als im Vorgänger Leon ST.
Fahren, Lenkung und Bremsen:
Ab hinters Steuer, welches eigentlich sehr ähnlich zu dem im Cupra ist. Es ist unten abgeflacht und ähnlich dick. Nur das Leder ist scheinbar ein anderes und deutlich glatter und kratzempfindlicher.
Nun ja, passt schon. Motor an, digitale Anzeigen auf analoge Instrumente gestellt und das Wählknubbelchen in D. Auf geht es...........
.........nicht.
Mit der Lenkung wie in nem Karussellauto kann ich nichts anfangen. Die Comfortstellung ist so extrem leichtgängig und indirekt, das halte ich keine 50 Meter aus. Also alles auf sportlich gestellt, elektronische Dämpfer hat er ja keine und los gefahren. Die Lenkung ist auch so noch ähnlich „schwergängig“ wie im Cupra auf „normal“, aber wesentlich besser als zu beginn. Dennoch ziemlich gefühlsarm das Ganze.
Was man vom etwas starren Stahlfahrwerk nicht sagen kann. Das FW ist zwar relativ komfortabel, aber auf kurzen Stössen/Verwerfungen merkt man doch die 17 Zöller, mehr als in einem DCC FW auf Sport. Dennoch, komfortabel kann man es nennen, auch ist der Geräuschpegel geringer als es beim Vorgänger der Fall ist. So kann man wirklich gut KM schrubben.
Das DSG macht seine Arbeit hier sehr verschliffen und unauffällig. Passt eigentlich sehr gut zum normalen Alltag. Und dafür ist er ja gemacht.
Was er aber auch nicht schlecht macht und das konnte SEAT ja schon vorher, war dieses Quäntchen mehr Sport. Und ja, rein vom Fahrverhalten her macht der lange Kombi das erstaunlich gut. Hat man sich an die taube Lenkung gewöhnt, so lenkt der Wagen willig ein, hat eine griffige Vorderachse (trotz Winterreifen) und beim Lastwechsel drängt schon mal der lange Popo nach aussen. Aber auch die Traktion ist auf trockener Strasse noch sehr gut, klar liegt am kleinen 1.5 Liter, aber er zieht sich dann in engen Kurven rein, was wohl einer Art E-Diff zu verdanken ist. Denn ESP ist nie ganz deaktivierbar und somit wird das wohl mithelfen. Aber, auf der normalen Strasse merkt man davon wenig das hier das ESP noch aktiv ist. Ist schon erstaunlich dynamisch.
Die Bremse ist leider ein wenig sehr teigig und unpräzise. Ausserdem verstellt sich der Druckpunkt immer mal. Das merkt man richtig am Fuss und das nervt mich irgendwie tierisch, da man sich ständig neu kalibrieren muss und immer mal unfreiwillig zu heftig rein tritt. Ob das bei allen Modellen so ist, weiss ich nicht, in jedem Fall nervt es.
Motor und Getriebe:
Was nicht nervt ist die Motor-Getriebe Kombination im gediegenen Alltagsbetrieb. Denn was der kleine E-Starter sehr gut kompensiert, ist die Anfahrschwäche mit DSG Getrieben, wie sie auch der Cupra hat. Er legt einfach los, ohne durchzuhängen, überspielt die Schaltvorgänge und sorgt so für flüssigen Vortrieb im Alltag. Zum Mitschwimmen und gelegentlichen Überholen ausreichend. Aber die Krux liegt auch hier. Suggeriert er untenrum, also unter 2500 U/min den „dicken“ Max, kommt obenrum nicht mehr viel. Er dreht zwar über 5500-gar bis 6000 U/min, aber subjektiv ist das sinnfrei. Ich könnte wieder die 18 Jährige mit Körbchengrösse A im Freibad nennen, muss aber gestehen das es im 2 Liter TSI mit 190 PS noch schlimmer war, da hat sie noch das Oberteil verloren und wird von allen angegafft. Denn in der Summe macht es der 150 PSer so wie er es eben kann. Wie ein moderner Turbomotor mit 150 PS eben. Homogen und ausreichend kraftvoll. Sportlich ist das nicht, quirlig auch nicht, aber für den Alltag absolut ausreichend.
Meine Holde nannte es aber so: „Der kummt jo gar nöd usm Quark!“. Sie ist halt mittlerweile die 300 PS des Cupra gewöhnt und das ist eben ne andere Hausnummer. Was aber auch nicht fair wäre.
Ach ja, das DSG macht seine Sache gut, aber sportlich mag es nicht, oder eher macht es nicht. Es schaltet egal in welchem Modus M/S fast so verschliffen wie in D. Es macht subjektiv wenig Unterschied. Aber, und das finde ich sehr gut, es reagiert schneller auf mehr Gaspedaldruck im D-Modus zum runterschalten und scheinbar hilft der E-Booster hier ordentlich nach. Dennoch, sportlich ist die Getriebekombi jedenfalls nicht, aber auch hier macht es den grossen Kombi zu einem relativ guten Reisewagen und der Motor angenehm leise.
Fazit:
Verdammt grosser Kombi, mit dynamischen Fahrverhalten, kultiviertem Alltags-Antrieb zum fairen Kurs stösst auf beschissene Bedienlogik. Mag sein das man Gewöhnung braucht, für mich ist und bleibt der letzte Punkt tragisch und ist ein immenser Rückschritt.
Auf Grund eines Versicherungsschadens meines Cupra, durfte ich in den „Genuss“ eines aktuellen Leon ST mit FR Ausstattung kommen.
Aussendesign und Gefälligkeit:
Das neue Design des Leon als ST ist für mich von vorne ganz angenehm, Seite sehr lang, aber leider sehr hochbeinig, mit einem recht schicken Heck von hinten. Aber von schräg hinten ist es doch sehr gewöhnungsbedürftig wegen der zusätzlichen Spitze und dem darunter nochmals schrägen Ansatz und wirkt zudem extrem hochbeinig. Mag mir irgendwie nicht so recht gefallen. Habe es mal versucht zu fotografieren, ist aber wohl Geschmackssache. Und von schräg vorne sieht er fast aus wie ein flaches SUV was der steilen Nase geschuldet ist.
Was mir sehr gefällt, dass ist die Heckleuchte mit dem Band über die gesamte Klappe. Wirkt edel und modern. Ansonsten aus meiner Sicht ein sehr asiatisches Gesamtdesign für einen Spanier. Hätte den jetzt optisch eher bei Hyundai angesiedelt. Aber definitiv schöner als der Golf Variant, der wie ein fahrender Schuhkarton daher kommt. Subjektiv sieht auf dieser Basis der neue Octavia am schönsten aus.
Innenraum, Qualität und Platz:
Platz, Platz und nochmals Platz. Erstaunlich wie viel Raum der neue Leon hat. Mehr als der Octavia 3/5e, welchen ich ja vorher hatte. Wenngleich der Platz zwischen Scheitel und Dach etwas weniger ist als im Octavia. Dennoch, vorne hat man sich schnell zurecht gefunden und mit einer überschaubaren Gösse von 175cm ist man vorne sehr luftig unterwegs und sitzt auf bequemen aber seitenhaltstarken FR Sitzen. Allerdings sitzt man sehr hoch im Vergleich und eher auf als in dem Wagen. Ist gewöhnungsbedürftig.
Noch krasser ist es aber beim Platz im Fond. Die Beinfreiheit ist enorm und übertrifft die meines alten Octavia. Definitiv ein ordentlicher Sprung vom Leon ST 5f den ich aktuell fahre.
Die Verarbeitung ist okay und auf dem Niveau des Vorgängers. Sie passt zum Preis. Dank FR Ausstattung ist es schon sportlich schick im Innenraum. Dennoch ist hier viel Hartplastik, vor allem die aufgesetzten Bildschirme sehen aus wie Billigtablets.
Was ein NoGo ist, das ist das Infotainment und die absolut nicht haptische Bedienung. Es braucht Zeit die vielen Symbole und überfrachteten Displayanzeigen richtig zu nutzen. Man muss sich erst einmal im Stand mit den Menüs vertraut machen, da es zum Teil wenig intuitiv ist. Also aus meiner Sicht ein extremer Rückschritt. Vor allem so simple Sachen wie Klima oder Radio muss man immer separat und nur über das zum Teil wenig sensible Display steuern. Nur Temperatur oder Lautstärke haben Tastflächen ohne Feedback am unteren Bildschirmrand. Wenn man dann noch unebene Strassen hat, ist man verloren. Diese touch Entwicklung ist der absolut falsche Weg aus meiner Sicht.
Und was noch ein Graus ist, bei jedem Start muss man den verdammten Lane-Assist und Abstand-Regler deaktivieren. Ansonsten lenkt und bremst die Kiste immerzu von allein.
Ach ja, das schicke LED Leuchtenband im Innenraum ist sehr stylisch und hebt das Wohlfühlambiente sehr.
Zum Kofferraum sage ich nur so viel, er ist so gross wie im aktuellen Octavia und somit viel grösser als im Vorgänger Leon ST.
Fahren, Lenkung und Bremsen:
Ab hinters Steuer, welches eigentlich sehr ähnlich zu dem im Cupra ist. Es ist unten abgeflacht und ähnlich dick. Nur das Leder ist scheinbar ein anderes und deutlich glatter und kratzempfindlicher.
Nun ja, passt schon. Motor an, digitale Anzeigen auf analoge Instrumente gestellt und das Wählknubbelchen in D. Auf geht es...........
.........nicht.
Mit der Lenkung wie in nem Karussellauto kann ich nichts anfangen. Die Comfortstellung ist so extrem leichtgängig und indirekt, das halte ich keine 50 Meter aus. Also alles auf sportlich gestellt, elektronische Dämpfer hat er ja keine und los gefahren. Die Lenkung ist auch so noch ähnlich „schwergängig“ wie im Cupra auf „normal“, aber wesentlich besser als zu beginn. Dennoch ziemlich gefühlsarm das Ganze.
Was man vom etwas starren Stahlfahrwerk nicht sagen kann. Das FW ist zwar relativ komfortabel, aber auf kurzen Stössen/Verwerfungen merkt man doch die 17 Zöller, mehr als in einem DCC FW auf Sport. Dennoch, komfortabel kann man es nennen, auch ist der Geräuschpegel geringer als es beim Vorgänger der Fall ist. So kann man wirklich gut KM schrubben.
Das DSG macht seine Arbeit hier sehr verschliffen und unauffällig. Passt eigentlich sehr gut zum normalen Alltag. Und dafür ist er ja gemacht.
Was er aber auch nicht schlecht macht und das konnte SEAT ja schon vorher, war dieses Quäntchen mehr Sport. Und ja, rein vom Fahrverhalten her macht der lange Kombi das erstaunlich gut. Hat man sich an die taube Lenkung gewöhnt, so lenkt der Wagen willig ein, hat eine griffige Vorderachse (trotz Winterreifen) und beim Lastwechsel drängt schon mal der lange Popo nach aussen. Aber auch die Traktion ist auf trockener Strasse noch sehr gut, klar liegt am kleinen 1.5 Liter, aber er zieht sich dann in engen Kurven rein, was wohl einer Art E-Diff zu verdanken ist. Denn ESP ist nie ganz deaktivierbar und somit wird das wohl mithelfen. Aber, auf der normalen Strasse merkt man davon wenig das hier das ESP noch aktiv ist. Ist schon erstaunlich dynamisch.
Die Bremse ist leider ein wenig sehr teigig und unpräzise. Ausserdem verstellt sich der Druckpunkt immer mal. Das merkt man richtig am Fuss und das nervt mich irgendwie tierisch, da man sich ständig neu kalibrieren muss und immer mal unfreiwillig zu heftig rein tritt. Ob das bei allen Modellen so ist, weiss ich nicht, in jedem Fall nervt es.
Motor und Getriebe:
Was nicht nervt ist die Motor-Getriebe Kombination im gediegenen Alltagsbetrieb. Denn was der kleine E-Starter sehr gut kompensiert, ist die Anfahrschwäche mit DSG Getrieben, wie sie auch der Cupra hat. Er legt einfach los, ohne durchzuhängen, überspielt die Schaltvorgänge und sorgt so für flüssigen Vortrieb im Alltag. Zum Mitschwimmen und gelegentlichen Überholen ausreichend. Aber die Krux liegt auch hier. Suggeriert er untenrum, also unter 2500 U/min den „dicken“ Max, kommt obenrum nicht mehr viel. Er dreht zwar über 5500-gar bis 6000 U/min, aber subjektiv ist das sinnfrei. Ich könnte wieder die 18 Jährige mit Körbchengrösse A im Freibad nennen, muss aber gestehen das es im 2 Liter TSI mit 190 PS noch schlimmer war, da hat sie noch das Oberteil verloren und wird von allen angegafft. Denn in der Summe macht es der 150 PSer so wie er es eben kann. Wie ein moderner Turbomotor mit 150 PS eben. Homogen und ausreichend kraftvoll. Sportlich ist das nicht, quirlig auch nicht, aber für den Alltag absolut ausreichend.
Meine Holde nannte es aber so: „Der kummt jo gar nöd usm Quark!“. Sie ist halt mittlerweile die 300 PS des Cupra gewöhnt und das ist eben ne andere Hausnummer. Was aber auch nicht fair wäre.
Ach ja, das DSG macht seine Sache gut, aber sportlich mag es nicht, oder eher macht es nicht. Es schaltet egal in welchem Modus M/S fast so verschliffen wie in D. Es macht subjektiv wenig Unterschied. Aber, und das finde ich sehr gut, es reagiert schneller auf mehr Gaspedaldruck im D-Modus zum runterschalten und scheinbar hilft der E-Booster hier ordentlich nach. Dennoch, sportlich ist die Getriebekombi jedenfalls nicht, aber auch hier macht es den grossen Kombi zu einem relativ guten Reisewagen und der Motor angenehm leise.
Fazit:
Verdammt grosser Kombi, mit dynamischen Fahrverhalten, kultiviertem Alltags-Antrieb zum fairen Kurs stösst auf beschissene Bedienlogik. Mag sein das man Gewöhnung braucht, für mich ist und bleibt der letzte Punkt tragisch und ist ein immenser Rückschritt.
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