Probefahrt Tesla Model 3 Long Range

Itrocket

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Fahrzeug(e)
SEAT Leon ST Cupra 300 4Drive; Skoda Octavia Combi 1.6 TDI Ambition
Garagenstellplatz1
[1]
Garagenstellplatz2
[2]
So, am heutigen Tag durfte ich, auch auf Grund der Tatsache das meine Söhne extreme Tesla Fans sind, ein Model 3 Long Range für eine Stunde malträtieren.

Zuerst möchte ich kurz meine Erfahrung zum Autohaus kundgeben. Kurz: Ist wie im Apple Store! Fancy Zeug, junge dynamische Verkäufer, welche mehr über das sinnlose Schnickschnack wissen als über die essentiellen Sachen. ;) So richtig wie im Autohaus hat man sich nicht gefühlt. Aber gut, man fährt ja auch ein riesiges Tablett auf 4 Rädern. Aber dazu später.

Erstmal zum Aussendesign des blauen Model 3 mit dicken 19 Zöllern. Na ja, es liegt im Auge des Betrachters, aber mir gefällt es nur bedingt. Die Proportionen stimmen einfach nicht, aber es ist optisch angenehmer als die anderen Modelle. Dennoch ist vor allem die Front im Vergleich zum Dach viel zu niedrig und auch das Heck wirkt mir zu abgehackt. Das hätte man schöner lösen können. Was mir stark aufgefallen ist, sind die stark unetrschiedlichen Spaltmasse, wobei ich als SEAT Fahrer auch nicht gerade verwöhnt bin. Aber vor allem die Front vorne rechts hat ausgesehen als hätte es da gekracht, was aber laut Verkäufer nicht so war. ;) Nimmt man aber Preis Leistung, so ist der Tesla auch eher in der sehr günstigen Klasse unterwegs.

Nun gut, Tür auf und man fällt subjektiv regelrecht in die Tiefe wenn man mit dem Fuss voran zuerst einsteigt. Respektive fällt man eigentlich nicht. Wieso? Es kommt einen nur so vor, da man zwar die gleiche Einstiegshöhe hat, aber wenn man drin sitzt die Beine stärker nach oben gestreckt sind als in anderen Autos. Wohl weil der Akku oder der E-Motor direkt unter den Füssen ist. Zumindest ist das meine Erklärung.

Auf jeden Fall ungewohnt, wie auch die Schalterlose Landschaft, welche mich irgendwie an minimalistische Einrichtungshäuser mit Designeranspruch erinnert als an ein Cockpit. Und dann thront dort ein gigantisches Tablet mitten in den Raum. Komisch und auch auf Dauer etwas unergonomisch. Aber da wären wir wieder bei Apple. Nun, sonst gibt es wenig zu mäkeln. Verarbeitung und Material sind okay, klar eher auf SEAT Niveau als auf das der Premiummarken, aber okay. Der Platz hingegen ist sehr gut, vor allem die Beinfreiheit hinten oder auch die Innenraum-Atmosphäre dank Glasdach und weissem Leder. Und hier muss ich sagen, die Sitze sind extrem bequem, eher loungig als sportlich und passen wieder zum stylischen Charakter. ;) Was aber eher unangenehm ist, ist das Lenkrad und die darauf angebrachten Nippel. Das Lenkrad fässt sich fasst an wie ein gummiertes Sexspielzeug und die Nippeltasten sind, sagen wir mal da. Das hätte man auch anders lösen können, aber man braucht sie sogar um das Lenkrad einzustellen.

Allgemein ist die Bedienung wenig intuitiv und unnötig versteckt. Die Tastennippel am Lenkrad haben mehrere Funktionen, je nachdem in welchem Menu man sich befindet. Damit man aber weiss was sie tun, braucht man eine Bedienunganleitung, welche einem auch direkt eingeblendet wird. Warum nicht einfach über das Menu? Wäre viel logischer. Ach ja, um die Lautstärke des Radios zu steuern muss man entweder halbe auf den Beifahrer rüber kriechen oder man braucht den Körperbau eines Orang-Utan.

Nun, alles in Allem habe ich es aber schlimmer erwartet und war gespannt wie ein Flitzebogen wie die Kiste nun fährt. Und ja, ich wurde nicht enttäuscht. Denn was Tesla kann, ist Elekro und ansatzlose Gewalt. Ich habe mich nicht lange mit den Fahrmodis beschäftigt, viele gab es eh nicht. Lässig oder Standard beim Antrieb, Schlupfregelung aus, Lenkung auf Sport und die hässliche regenerative Bremsfunktion (immer wenn man vom Gas gegangen ist, hat der Wagen sehr stark verzögert) aus. So fährt er sich ganz gut.

Die Lenkung ist aber leider ein hypernervöses Schätzeisen im Sportmodus mit sehr starkem Widerstand/Lenkkraftaufwand. Aber die anderen Modi waren noch indifferenter, also eben Sport. Und genau das Wort wollte bei mir nie mit einem Tesla zusammen passen. Aber, hier muss ich gestehen, auch wenn die Karosseriebewegungen hoch waren, so hat das Auto mich doch angenehm überrascht.

Kommen wir aber zuerst zum Antrieb. 460 PS und über 630 NM Drehmoment welche sofort anliegen, das muss vorwärts gehen. Und ja, das tut es auch. Denn es ist schon krass wie sich das anfühlt wenn die Power sofort und ohne Verzögerung unter dem Fuss hängt. Lässig bei Tacho 55 cruisen, Ortausfahrt und so mancher Sportwagen sieht kein Land mehr. Binnen einer Fussbewegung ändert sich der Vortrieb extrem und hämmert den Kopf gegen die Kopfstütze. Aber man muss schnell relativieren, denn der Wagen wiegt immerhin fast 2 Tonnen und das merkt man. Vor allem dann wenn man sich auch das Video anschaut. Aus dem Stand heraus ist er dann nicht mehr ganz so brachial, und ja das mag auch an der fehlenden LC liegen. Aber auch ab Tacho 130 ebbt die Beschleunigung gefühlt ab. Schnell ist das ohne Zweifel, aber ich hatte bei 460 PS etwas mehr erwartet (möglicherweise hat auch der Ladestatus was damit zu tun). Ist eben Physik bei 2 Tonnen. Tacho ist übrigens bei 127 echte 120 laut GPS.

Was mich aber noch viel mehr geflasht hat, was das Fahrverhalten. Das Auto hat ein extrem lebendiges Heck und ein Einlenkverhalten, was ich ihm nie zugetraut hätte, viel Hecklastiger als der Leon. Leider lässt sich das ESP nicht ganz abstellen, aber dennoch lenkt das Auto derart gut ein, das es eine Wonne das Auto über kurvige Landstrasse zu jagen. So viel Spass hätte ich dem Wagen nicht zugetraut und auch die Bremsen waren standfest. Weshalb ich bald einen Performance testen werde. ;)

 
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Also irgendwas hast du beim Start falsch gemacht...sieht man auch an der Einblendung...das geht schneller...beim nächsten mal etwas mehr reinfuchsen, ist auch nicht anders als wenn man MBUX und ID7 vergleicht und weniger Seat gucken und dann passt das schon, Materialauswahl und Klapperfreiheit liegen beim Model 3 nämlich auf einem Niveau mit Mercedes und BMW...selbst bei den spaltmassen würde ich keinen Vorteil zb beim w205 sehen. Wobei das bei beiden Herstellern extrem zu schwanken scheint...für Mercedes ist das dann traurig und bei Tesla sollte es langsam auch vorhersagbarer werden.
 
Ich hatte mir im Februar dieses Jahres auch ein Model 3 LR bei ufodrive für 2 Tage gemietet. Die Bedienung ist etwas anderes so dass man sich damit doch ein bisschen länger als 1 Stunde auseinandersetzen muss. Bei Tesla selbst war nur eine Probefahrt von maximal 1 Stunde möglich. Ich rate jedem Tesla Interessenten, den Wagen bei ufodrive zu mieten; es ist nicht ganz billig, aber so kann man den Wagen stressfrei testen.
Ich habe mir auch überlegt, ein M3 LR zu kaufen, habe davon Abstand genommen, da mit die Verarbeitungsqualität wie eine Lotterie erscheint (es gibt keine "Logik" in dem ganzen, z.B. frühe Model 3 welche einwandfrei ausgeliefert wurden aber auch rezente welche grobe Mängel haben), so dass mir die >50k€ doch zu schade sind um damit "Lotto" zu spielen.
 
So, am heutigen Tag durfte ich, auch auf Grund der Tatsache das meine Söhne extreme Tesla Fans sind, ein Model 3 Long Range für eine Stunde malträtieren.

Zuerst möchte ich kurz meine Erfahrung zum Autohaus kundgeben. Kurz: Ist wie im Apple Store! Fancy Zeug, junge dynamische Verkäufer, welche mehr über das sinnlose Schnickschnack wissen als über die essentiellen Sachen. ;) So richtig wie im Autohaus hat man sich nicht gefühlt. Aber gut, man fährt ja auch ein riesiges Tablett auf 4 Rädern. Aber dazu später.

Erstmal zum Aussendesign des blauen Model 3 mit dicken 19 Zöllern. Na ja, es liegt im Auge des Betrachters, aber mir gefällt es nur bedingt. Die Proportionen stimmen einfach nicht, aber es ist optisch angenehmer als die anderen Modelle. Dennoch ist vor allem die Front im Vergleich zum Dach viel zu niedrig und auch das Heck wirkt mir zu abgehackt. Das hätte man schöner lösen können. Was mir stark aufgefallen ist, sind die stark unetrschiedlichen Spaltmasse, wobei ich als SEAT Fahrer auch nicht gerade verwöhnt bin. Aber vor allem die Front vorne rechts hat ausgesehen als hätte es da gekracht, was aber laut Verkäufer nicht so war. ;) Nimmt man aber Preis Leistung, so ist der Tesla auch eher in der sehr günstigen Klasse unterwegs.

Nun gut, Tür auf und man fällt subjektiv regelrecht in die Tiefe wenn man mit dem Fuss voran zuerst einsteigt. Respektive fällt man eigentlich nicht. Wieso? Es kommt einen nur so vor, da man zwar die gleiche Einstiegshöhe hat, aber wenn man drin sitzt die Beine stärker nach oben gestreckt sind als in anderen Autos. Wohl weil der Akku oder der E-Motor direkt unter den Füssen ist. Zumindest ist das meine Erklärung.

Auf jeden Fall ungewohnt, wie auch die Schalterlose Landschaft, welche mich irgendwie an minimalistische Einrichtungshäuser mit Designeranspruch erinnert als an ein Cockpit. Und dann thront dort ein gigantisches Tablet mitten in den Raum. Komisch und auch auf Dauer etwas unergonomisch. Aber da wären wir wieder bei Apple. Nun, sonst gibt es wenig zu mäkeln. Verarbeitung und Material sind okay, klar eher auf SEAT Niveau als auf das der Premiummarken, aber okay. Der Platz hingegen ist sehr gut, vor allem die Beinfreiheit hinten oder auch die Innenraum-Atmosphäre dank Glasdach und weissem Leder. Und hier muss ich sagen, die Sitze sind extrem bequem, eher loungig als sportlich und passen wieder zum stylischen Charakter. ;) Was aber eher unangenehm ist, ist das Lenkrad und die darauf angebrachten Nippel. Das Lenkrad fässt sich fasst an wie ein gummiertes Sexspielzeug und die Nippeltasten sind, sagen wir mal da. Das hätte man auch anders lösen können, aber man braucht sie sogar um das Lenkrad einzustellen.

Allgemein ist die Bedienung wenig intuitiv und unnötig versteckt. Die Tastennippel am Lenkrad haben mehrere Funktionen, je nachdem in welchem Menu man sich befindet. Damit man aber weiss was sie tun, braucht man eine Bedienunganleitung, welche einem auch direkt eingeblendet wird. Warum nicht einfach über das Menu? Wäre viel logischer. Ach ja, um die Lautstärke des Radios zu steuern muss man entweder halbe auf den Beifahrer rüber kriechen oder man braucht den Körperbau eines Orang-Utan.

Nun, alles in Allem habe ich es aber schlimmer erwartet und war gespannt wie ein Flitzebogen wie die Kiste nun fährt. Und ja, ich wurde nicht enttäuscht. Denn was Tesla kann, ist Elekro und ansatzlose Gewalt. Ich habe mich nicht lange mit den Fahrmodis beschäftigt, viele gab es eh nicht. Lässig oder Standard beim Antrieb, Schlupfregelung aus, Lenkung auf Sport und die hässliche regenerative Bremsfunktion (immer wenn man vom Gas gegangen ist, hat der Wagen sehr stark verzögert) aus. So fährt er sich ganz gut.

Die Lenkung ist aber leider ein hypernervöses Schätzeisen im Sportmodus mit sehr starkem Widerstand/Lenkkraftaufwand. Aber die anderen Modi waren noch indifferenter, also eben Sport. Und genau das Wort wollte bei mir nie mit einem Tesla zusammen passen. Aber, hier muss ich gestehen, auch wenn die Karosseriebewegungen hoch waren, so hat das Auto mich doch angenehm überrascht.

Kommen wir aber zuerst zum Antrieb. 460 PS und über 630 NM Drehmoment welche sofort anliegen, das muss vorwärts gehen. Und ja, das tut es auch. Denn es ist schon krass wie sich das anfühlt wenn die Power sofort und ohne Verzögerung unter dem Fuss hängt. Lässig bei Tacho 55 cruisen, Ortausfahrt und so mancher Sportwagen sieht kein Land mehr. Binnen einer Fussbewegung ändert sich der Vortrieb extrem und hämmert den Kopf gegen die Kopfstütze. Aber man muss schnell relativieren, denn der Wagen wiegt immerhin fast 2 Tonnen und das merkt man. Vor allem dann wenn man sich auch das Video anschaut. Aus dem Stand heraus ist er dann nicht mehr ganz so brachial, und ja das mag auch an der fehlenden LC liegen. Aber auch ab Tacho 130 ebbt die Beschleunigung gefühlt ab. Schnell ist das ohne Zweifel, aber ich hatte bei 460 PS etwas mehr erwartet (möglicherweise hat auch der Ladestatus was damit zu tun). Ist eben Physik bei 2 Tonnen. Tacho ist übrigens bei 127 GPS echte 120.

Was mich aber noch viel mehr geflasht hat, was das Fahrverhalten. Das Auto hat ein extrem lebendiges Heck und ein Einlenkverhalten, was ich ihm nie zugetraut hätte, viel Hecklastiger als der Leon. Leider lässt sich das ESP nicht ganz abstellen, aber dennoch lenkt das Auto derart gut ein, das es eine Wonne das Auto über kurvige Landstrasse zu jagen. So viel Spass hätte ich dem Wagen nicht zugetraut und auch die Bremsen waren standfest. Deshalb werde ich bald ein Performance testen werde. ;)


Tue es nicht . Wenn Du den Performance gefahren bist, bist Du für 99% aller Verbrenner versaut.... Der hat für mein Laienhaftes Gefühl auch eine deutlich sportivere Fahrwerksabstimmung.
 
Also irgendwas hast du beim Start falsch gemacht...sieht man auch an der Einblendung...das geht schneller...beim nächsten mal etwas mehr reinfuchsen, ist auch nicht anders als wenn man MBUX und ID7 vergleicht und weniger Seat gucken und dann passt das schon, Materialauswahl und Klapperfreiheit liegen beim Model 3 nämlich auf einem Niveau mit Mercedes und BMW...selbst bei den spaltmassen würde ich keinen Vorteil zb beim w205 sehen. Wobei das bei beiden Herstellern extrem zu schwanken scheint...für Mercedes ist das dann traurig und bei Tesla sollte es langsam auch vorhersagbarer werden.

Beim Start habe ich Gas und Bremse kurz zeitgleich gedrückt. Da hat er was von reduzierter Motorleistung geschrieben. Habe es noch ein paar Mal probiert und schneller wurde es nicht. Hat halt keine LC. Mir ging es aber weniger um den Start selbst, sondern den Zuwachs ab etwa 80 km/h. Das zieht sich für 460 PS, aber die treffen eben auf fast 2Tonnen, dann passt es wieder.

Die Qualität dieses Vorführers war definitiv nicht mit der eines aktuellen 3ers vergleichbar, sondern eher Skoda/Seat was nicht schlecht, aber auch nicht Premium war. ;) Mir würde es aber ganz ehrlich reichen.

Man muss nur vergleichen. Golf R laut Liste CHF 56000, Tesla Model 3 Performance 59900, nach Abzug der Subventionen ist man bei 55000. Da kann man schon staunen. Also für die Summe kann man nicht meckern.
 
Wo hatte der Testwagen denn Mängel?
 
Wo hatte der Testwagen denn Mängel?

Ja, das Fach in der Mittelkonsole ist während der Fahrt 2 Mal aufgegangen und war schief. Die Front habe ich beschrieben. Ansonsten hat er mich bei zügiger Fahrt mehrfach darauf hingewiesen das ich die Hand ans Steuer nehmen soll, was bereits der Fall war. ;) Ansonsten noch das unangenehmer Lenkrad, sowie die komischen Nippelknöpfe, welche nicht wirklich premium waren.
 
Gegen die Handerkennung bei aktivem AP sollen 0,5l Wasserflaschen ins Lenkrad geklemmt Wunder wirken...:zwinker:
 
Gegen die Handerkennung bei aktivem AP sollen 0,5l Wasserflaschen ins Lenkrad geklemmt Wunder wirken...:zwinker:

Der AP war eigentlich nicht aktiv. Ich war auf einer kurvenreichen Strecke ziemlich zügig unterwegs. Da hätte das nicht passieren sollen. ;)
 
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